Man müsste Klavierspielen können...

stattdessen wird ein 'Kulturentwicklungsplan' geschrieben
und anschließend über Etatkürzungen debattiert.
Museumsschließung, 20% Kürzung, weniger für die Kunst.
Weniger von wenig gleich: Nichts. Köln bleibt Köln.

Mittwoch, 20. Januar 2010

Die blauen Wilden

Die neue Vorzeigediktatur China lässt keine Gelegenheit aus, zu zeigen wie's geht.

Wer Bauprojekten nicht weichen will, wird umgesiedelt oder totgeschlagen. Wer dagegen protestiert, wird totgeschlagen oder eingesperrt. Einen Schriftsteller hat man für seine Unterschrift unter eine Charta für mehr Demokratie zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt.

Die Zukunft hat begonnen. Der Internet-Konzern Google, der mit den Zensurbehörden Chinas immer friedlich zusammengearbeitet hat, also bestimmte Begriffe gar nicht erst suchte oder anzeigte, erlebt erstaunt einen umfassenden Hacker-Angriff auf Daten von Oppositionellen, damit auch diese gefunden und eingesperrt werden können. Und jetzt entdeckt Google sein Gewissen (Marktanteil in China ist ohnehin nur 20%).

Im Kino läuft der Film 'Avatar', der umgehend bei den Chinesen so gefragt ist, dass die Diktatur erneut eingreifen muss. Das liegt offenbar an der Geschichte. Es geht um Zwangsumsiedlung. So etwas kann sich nur auf einem fremden Planeten abspielen, oder in China, kommentieren Zuschauer im Internet.
Folge: Der Film wird nur noch in 3D-Kinos gezeigt, ist also praktisch verboten.

À-propos Avatar. In Amerika wirft man dem Film Rassismus vor (Erst ein Weißer in blauen Haut zeigt den blauen Wilden, wie man sich befreit). In Russland fordern die Kommunisten (Weiße in roter Haut), die Macher in Haft nehmen zu lassen, da die Geschichte einem russischen Schriftsteller gestohlen worden sei.

Kunst ist gefährlich. Heute blau und morgen blau und übermorgen wieder...

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