Man müsste Klavierspielen können...

stattdessen wird ein 'Kulturentwicklungsplan' geschrieben
und anschließend über Etatkürzungen debattiert.
Museumsschließung, 20% Kürzung, weniger für die Kunst.
Weniger von wenig gleich: Nichts. Köln bleibt Köln.

Freitag, 19. Februar 2010

Bis zur nächsten Katastrophe

Jetzt kommen sie wieder, die Verlautbarungen, die Versprechungen. Immer wenn nichts mehr geht, wenn es nichts mehr zu vertuschen gibt, wenn sich die Wut dem Siedepunkt nähert, wird gesprochen, geredet, beruhigt und zugegeben, was alle bereits wissen. Das alte Ritual. Ehrenwort, rückhaltlose Aufklärung, brutalstmögliche Aufklärung, oder wie die KVB nun betont: Das müssen wir jetzt professionell durchstehen. Und die Politiker: Vertrauen der Bürger wieder herstellen - und - jetzt kommt's: Nachhaltig! Nein: Absolut nachhaltig! Einer der beliebtesten Textbausteine, seit man weiß, dass Klima, Energie, Gemüseeinkauf, Impfungen, Bausubstanz und ähnliches immer sauber, ökologisch, biologisch abbaubar und - nachhaltig sein müssen. Danke. Bis zur nächsten Katastrophe.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Systematisch betrogen

Grundwasser tritt ein in eine Baustelle an der Severinstraße in Köln, also werden Brunnen zusätzlich eingerichtet, einer nach dem anderen. Ein schwerer Fehler und nicht genehmigt. Wenig später bricht die Baugrube zusammen, das Kölner Stadtarchiv stürzt ein, zwei Menschen kommen ums Leben.

Ein Jahr später wird entdeckt, dass zudem Eisenbügel fehlten, auch andere Baustellen werden jetzt untersucht, nach einem Jahr, die Prüfungen ergeben, dass teilweise überhaupt nur 17 % Eisenbügel zur Stabilisierung der Bauwände eingesetzt wurden. Gestohlen und verkauft. Die Qualität des Betons steht in Frage, die Bauleitung antwortet nicht. Verraten und verkauft. Wo war Kontrolle, wo die Aufsicht? Wurde auch hier weggeschaut? Ein Gutachten spricht davon, dass Bauprotokolle gefälscht wurden, absichtlich und manipulativ.

Hauptsache die Geschäfte laufen gut, Tote billigend in Kauf genommen. Der U-Bahn-Bau ist eine einzige Katastrophe. Immerhin hat das Konsequenzen. Das Volk traut den Politikern nicht mehr, die Politik nicht der KVB, die traut keinem Gutachter, neuerdings misstraut sie der eigenen Baufirma, die sich selber nicht mehr traut und ihren Polieren, die den Arbeitern nicht trauen und umgekehrt.

Köln: Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Sümpfchen her.
Niemand vertraut mehr auf die Wahrheit. Sie ist verraten und verkauft.

Montag, 15. Februar 2010

Poldi hat gespielt

gegen Schalke. Dass wir verloren haben war nicht seine Schuld. Bestimmt nicht!

Montag, 25. Januar 2010

ohne Podolski

Nein, ich mag Podolski. Ich will, dass er für den 1.FC Köln stürmt. Immerhin haben wir uns das alle jahrelang gewünscht. Und er sich auch. Ich habe noch die wunderbare Szene im Kopf, als er sich in Müngersdorf beim Spiel gegen die Bayern nach dem Tor an die Brust klopfte, wo das Herz schlägt und der Geißbock meckert... allerdings war das Tor für die Bayern. Aber er hat auch für den FC schon ein Tor gemacht. Ich glaube es war vor fünf Monaten. Nein, ich bin nicht sarkastisch. Ich mag Poldi. Novakovic ist schon eher die Zicke. Seine Torausbeute, schweigen wir.
Gestern Sonntagsspiel in Wolfsburg. Beide nicht dabei. Was aber macht die Rumpfelf? Sie spielt zusammen. Sie schießt in einem Spiel 3 Tore. Drei. Und sie spielt und sie zeigt Moral und sie gewinnt das Spiel. Nein. Ich mag Poldi. Ich will dass er spielt. Wirklich.

Samstag, 23. Januar 2010

Mit Sicherheit

Die Sicherheitsindustrie hat viel investiert. Man ließ berichten über Terroristen, die überall und immer durchschlüpfen können, überall auftauchen und alles an Bomben und Waffen am Körper verstecken können. Die Nacktscanner-Hersteller haben einen besonderen Werbeträger auf die Reise geschickt. Ein ganzer Ganzkörper-Afrikaner mit samt Sprengstoff wurde in ein Flugzeug eingeschleust, ein Mann, der auf allen Sicherheitslisten stand und dessen Vater im fernen Afrika schon an alle Geheimdienste der Welt schrieb: Vorsicht, mein Sohn ist Terrorist. Der Sohn saß trotzdem lustig im Flugzeug und wurde erst von Mitreisenden überwältigt. Die Nacktscanner wurden aber immer noch nicht eingeführt oder verkauft, die Bedenkenträger wollten nicht verstummen.

Also nächster Werbeträger am Münchner Flughafen: ein Reisender, ein Laptop, der Alarm auslöst. Hektik, Sperrung, Sicherheitsalarm. Bundespolizei ist erst 10 Minuten später am Ort, eine Mitarbeiterin schaut gerade einmal nicht hin - und schon kann der geheimnisvolle Gast während des Sturms, in dessen Auge er zur Überprüfung (angezogen) stehen bleiben soll, seinen Laptop seelenruhig zurück nehmen, in der Menge verschwinden und später wieder an einer Absperrung stehen. Dass nach ihm gesucht wird, weiß er nicht. Dass er derjenige ist, nach dem gesucht wird, weiß auch niemand. Keiner der Sicherheitsleute findet das heraus. Es gibt einfach zu viele intelligente Systeme. Und ein neues soll schon wieder eingeführt werden.
Ein paar Tage später wird nur noch über den Nacktscanner berichtet und beraten. Im Sommer kann er an deutschen Flughäfen schon eingesetzt werden. Die Gegner sind endlich mundtot. Auch über freizügigere Weiterleitung von Daten für die Rasterfahndung (z.B. Kontonummer) wird nicht mehr gemeckert. Also: Geht doch.

Ein gutes System. Die Pharma-Industrie hatte schon Ende letzten Jahres erfolgreich den Verkauf eines Impfstoffes mit einer Horrorkampagne zur so genannten Schweinegrippe-Pandemie durch die BILD-Zeitung durchgesetzt.
Und Lidl, Kaufland, Siemens, Bayern München konnten während einer Spendengala im ZDF mit öffentlich überreichten Schecks für Erdbebenopfer ihr ramponiertes Image (Gier, Korruption, Ausbeutung und Überwachung) erfolgreich auf MORAL umstellen.
Gute Werbung zur besten Sendezeit durch BILD und Haribo-Gottschalk. Danke Haiti.

Donnerstag, 21. Januar 2010

Toter am Rudolfplatz

Kurz vor dem Einsturz des Stadtarchives vor einem Jahr, wurde am Rudolfplatz ein Arbeiter von einer herabstürzenden Betonplatte getroffen und starb. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben. Die Baustelle sei nicht ausreichend gesichert gewesen. Die Absperrung zu nah am Passantenverkehr.

An der Großbaustelle wurde am alten Gebäude der Sparkasse mit der Abrissbirne gearbeitet, was durch die Abbruchgenehmigung ausdrücklich ausgeschlossen war. Aber warum soll sich eine kleine Baufirma an Regeln oder Genehmigungen halten, wenn die Großen das auch nicht tun: Siehe KölnMesse (Köln ist von der EU zu einer dreistelligen Millionenstrafe verurteilt worden), oder der U-Bahn-Bau (Mit immer mehr Brunnen Grundwasser abpumpen bis das Stadtarchiv einstürzt).

Noch 25 Minuten vor dem Unglück gab es Anrufe bei der Polizei, die dringend zum Eingreifen aufgefordert wurde, weil Zeugen beobachtet hatten, wie bereits große Stücke herunterfielen.
Die Polizei rief - das Ordnungsamt an. Schon ahnen wir, was geschehen könnte. Es geschah: Ein Anruf. Bei der Feuerwehr. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits zu spät.
Hätt noch immer jot jejange? Immer weniger.

Mittwoch, 20. Januar 2010

Die blauen Wilden

Die neue Vorzeigediktatur China lässt keine Gelegenheit aus, zu zeigen wie's geht.

Wer Bauprojekten nicht weichen will, wird umgesiedelt oder totgeschlagen. Wer dagegen protestiert, wird totgeschlagen oder eingesperrt. Einen Schriftsteller hat man für seine Unterschrift unter eine Charta für mehr Demokratie zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt.

Die Zukunft hat begonnen. Der Internet-Konzern Google, der mit den Zensurbehörden Chinas immer friedlich zusammengearbeitet hat, also bestimmte Begriffe gar nicht erst suchte oder anzeigte, erlebt erstaunt einen umfassenden Hacker-Angriff auf Daten von Oppositionellen, damit auch diese gefunden und eingesperrt werden können. Und jetzt entdeckt Google sein Gewissen (Marktanteil in China ist ohnehin nur 20%).

Im Kino läuft der Film 'Avatar', der umgehend bei den Chinesen so gefragt ist, dass die Diktatur erneut eingreifen muss. Das liegt offenbar an der Geschichte. Es geht um Zwangsumsiedlung. So etwas kann sich nur auf einem fremden Planeten abspielen, oder in China, kommentieren Zuschauer im Internet.
Folge: Der Film wird nur noch in 3D-Kinos gezeigt, ist also praktisch verboten.

À-propos Avatar. In Amerika wirft man dem Film Rassismus vor (Erst ein Weißer in blauen Haut zeigt den blauen Wilden, wie man sich befreit). In Russland fordern die Kommunisten (Weiße in roter Haut), die Macher in Haft nehmen zu lassen, da die Geschichte einem russischen Schriftsteller gestohlen worden sei.

Kunst ist gefährlich. Heute blau und morgen blau und übermorgen wieder...

Donnerstag, 14. Januar 2010

Köln lang, Köln kurz

Köln - 13. Januar 2010

Regierungspräsident Lindlar (CDU) hat erneut dazwischen geschlagen. Eine Gesamtschule in Niehl darf nach dem Willen des kleinen Potentaten keine Ganztagsschule werden. Nach der Ablehnung der Wahl des Grünen Jörg Frank zum Stadtkämmerer ignoriert der Landesfürst wieder eine demokratische Entscheidung und hält an einem Schulmodell fest, das sich dreigliedrig darstellt und Bildung immer noch in 45-Minuten-Scheiben schneidet, damit - ja warum eigentlich? Bonn ist nicht Weimar, aber Köln bleibt Pisa.

Die Kölner Grünen und die SPD haben lange verhandelt - 20 Wochen - und haben eine Maus geboren... einen Koalitionsvertrag. Was lange währt wird gar nicht gut. Die Grünen sind gegen den Ausbau des wirtschaftlich unnützen und Natur-zerstörenden Godorfer Hafens, die SPD - natürlich - dafür. Eine Lösung wird nicht gefunden. Alle beschlossenen Punkte des "Vertrages", bleiben von der Zustimmung der Landes-Potentaten abhängig oder sind finanziell nicht machbar. Nur der Hafen kann ausgebaut werden, mit den Stimmen der CDU, ohne Vertrag. Danke, Grüne.

Ein Volvo an der Kreuzung. Die Ampel auf rot. Ein Mann Mitte dreißig. Ein junges Kind auf dem Rücksitz. Es schreit. Der Mann ist genervt und dreht sich um zu dem Kind. Die Ampel springt auf grün. Hinter dem Volvo ein VW. Darin ein Mann, genervt, Anfang vierzig. Die Ampel zeigt grün. Der Mann schreit und gestikuliert. Der Mann im Volvo schreit und gestikuliert ebenfalls. Die Ampel springt wieder auf rot. Das Kind schreit lauter. Der Mann im VW steigt aus. Der Mann im Volvo steigt ebenfalls aus. Die Ampel springt auf grün. Das Kind schreit. Die Männer laufen aufeinander zu. Der erste Schlag geht ins Leere, der zweite sitzt. Der VW-Mann schreit, Fäuste prasseln auf Jackenstoff, Gesichtshaut, das Kind schreit im Auto, die Ampel ist auf rot und wieder auf grün gesprungen.
Der Volvo-Mann blutet, der VW-Mann auch. Die Ampel springt auf rot, auf grün, auf rot, auf grün. da kommen die Männer mit dem blauen Licht auf dem Dach. Der Volvo-Mann erstattet Anzeige. Der VW-Mann auch. Wir befinden uns in Köln-Höhenberg. Danke, Grün.

Dienstag, 12. Januar 2010

Was wir wissen sollten

"Ihr müsst ihnen nur in die Fresse schauen", sagte 1967 der damalige regierende Bürgermeister von Berlin Schütz, kniff die grauen Augen hinter den dicken Gläsern zusammen und meinte die Außerparlamentarische Opposition. Hasserfüllte Gesichter in grauen Mänteln umringten bald darauf einen Mann, der Rudi Dutschke vom Sozialistischen Deutschen Studentenbund ähnlich sah. Die Menge war kurz davor den Mann zu lynchen.
Wenig später fielen Schüsse auf Dutschke.
Den grauen Mänteln hätte man zurufen können: "Geht doch nach drüben". In der DDR hätten sie sich wohl gefühlt. Und dort hatten die grauen Mäntel noch mehr Macht. Sie standen direkt hinter denkenden Menschen und beobachteten jeden Schritt.

Im Westen prügelten Polizisten dem Schah von Persien den Weg frei. Mit ihnen prügelten auch die grauen Jacken des iranischen Geheimdienstes. Ein Grünmantel, ein Polizist, der außerdem Stasi-Agent war, erschoss einen Studenten in einem Hinterhof.

Braunhemden saßen in der Regierung. Viele Nazi-Verbrecher fanden Unterschlupf in Argentinien.
In Rumänien wurden denkende Menschen verfolgt, gefoltert, eingesperrt. Ein Putsch 1989 zwang die grauen Mäntel des Geheimdienstes zur Flucht nach Deutschland, wo sie ihre Kollegen von der Stasi schon erwarteten. In Deutschland war die Mauer gefallen, die Demokratie auf dem Weg erwachsen zu werden, es hatte sich viel verändert, aber die grauen Mäntel behielten ihre Freiheit.

Hertha Müller, Literatur-Nobelpreisträgerin, sagt in einem Fernsehmagazin: "Deutschland ist ein gemütliches Reservat für Securitate-Spitzel". Die grauen Mäntel sitzen unter uns.

Das sollten wir wissen.

Montag, 11. Januar 2010

Linke und CDU streiten

Nein. Nicht miteinander. Untereinander. Gysi spricht von Denunziation. Und meint den Bartsch, das kalte Gesicht. Der über Oskar redet, während der krank ist, und ihn beerben will. Ost-Technokraten drängen an die Macht. So ist das.
Und die CDU macht sich bis hinein in den Ortsverein Urbach (Porz, Köln, Deutschland, Welt) Gedanken über Konservativismus. Oder besser über Frau Merkel, ob die als Ost-Protestantin auch konservativ genug ist. Man solle Werte bewahren, meint man.
Das meint die Ost-Linke auch. Es war nicht alles schlecht. Honnecker (SED) und Strauß (CSU) waren seinerzeit wie eineiige Zwillinge der Macht.
Das ist heute anders. Und das ist Frau Merkel zu verdanken, die eine Patriarchen-Partei tatsächlich in eine konservative Partei verwandelt hat, die auch liberal und ökologisch zu denken gelernt hat. Die Technokraten und Stammesfürsten versuchen das immer wieder zu torpedieren, wie alle, denen droht, dass sie Macht verlieren.
Kalte Machtmenschen, die mit der leiernden Politikerstimme, gibt es von Bartsch bis Pofalla in allen Parteien.
Taktiker gibt es von Merkel bis Gysi und Politiker, die noch denken - da fällt mir im Augenblick keiner ein.

Samstag, 9. Januar 2010

Kulturhauptstadt Ruhr

Und schon hat das ZDF eine Abendshow gesendet. Mit einem seichten Kinderchor, der, wie könnte es anders sein, "Bochum" singt, mit einem Tatort-Kommissar und Nena, die ihre Schlager schlägt - in gleißendem Licht mit heftig auf und ab fahrender Kran-Kamera. Eben das Übliche.
Wenn das der Maßstab sein soll - das hätte Köln auch gekonnt: ein Kinderchor leiert den obligatorischen "Höhner"-Song, ein anderer Tatort-Kommissar hätte in der Runde gesessen, Schlager von Andrea Berg, Guildo Horn oder Stefan Raab. Krankamera, ein hysterisch klatschender Saal. Wo befinden wir uns? Wo ist der Unterschied?
Also Ruhr. da gibt es wenigstens weniger Komiker. Allaaf und Glückauf!

Freitag, 8. Januar 2010

Klassischer Fehlstart für Rot-Grün?

So heißt es aus der CDU, deren Regierungspräsident den neuen Kämmerer für die Stadt Köln, Jörg Frank, ablehnt und die Stadt anweist, dessen Wahl zu beanstanden.

Schön treu und brav sagt der neue OB Roters (dessen Neujahrsansprache wie der abgelesener Aufsatz eines Erstklässlers klang), Frank sei ein fähiger Kandidat. Pflichtgemäß sieht das die CDU (Spenden- und Beraterverträge-Skandale in Hülle und Fülle) anders. Die SPD (Spenden- und Bestechungs-Skandale in Hülle und Fülle) sieht das pflichtgemäß wie der OB. Die Grünen wähnen (vieles wird hier gewähnt und geahnt) parteipolitische Machenschaften. Ach so. Ja, wie ist die Kandidatur denn zustande gekommen? Durch Absprache. Ach so. Also alles wie gehabt.

In Wuppertal hat der D'dorfer Regierungspräsident vor einiger Zeit den Kulturdezernenten auch wegen mangelnder Führungsfähigkeiten abgelehnt. Das ganze also in Grün in der Kämmerei in Köln.

Wie wär's? Das ganze unfähige Personal: Bruche mer nit - fott domet! Aber das bleibt wohl ein Traum. Politik bleibt in Köln und Düsseldorf Personalquark.
Wer geht schon in die Politik? Durch Bürokraten-Labyrinthe direkt in den Intrigantenstadl zwischen Dummheit und Einfalt in Hülle und Fülle. Dafür will man dann aber wenigstens entschädigt werden.

Gigi Campi ist tot
Erinnern Sie sich noch an die Hohe Straße in Köln? Oder an Fotos, als dort noch Verkehr floss und die Damen wespentailliert und mit gepunkteten, ärmellosen Kleidern sich vor einem Eiscafé mit einer Tüte buntem Speiseeis ablichten ließen? Erinnern Sie sich noch an Fernweh, an den Jazz als Puls der neuen Zeit?

Gigi Campi hat diesen Puls verkörpert, er hat die legendäre Eisdiele geführt, er hat Jazz-Musiker, sehr berühmte, nach Köln gebracht, er hat Jazz-Label gegründet, er war ein Kölner, Italiener, ein Grand-Seigneur. Das weiße Haar zurück gekämmt, fein und locker gekleidet, das Telefon am Ohr, das Auge überall, die Bilder des Vaters und der Mutter im Rücken. Er ist nicht mehr.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Urteils-Fehler

der Freispruch für einen Dienstgruppenleiter in Dessau, in dessen Obhut vor fünf Jahren der Asylbewerber Oury Jalloh in seiner Zelle, an Handschellen gefesselt, verbrannte, ist aufgehoben.

Nicht schlüssig erklärt schien nun dem Bundesgerichtshof, wie der Afrikaner mit gefesselten Händen seine Matratze selbst angezündet haben soll, wieso man keine Schreie gehört haben will, wieso der Feuermelder, nachdem er anschlug, mehrfach wieder ausgeschaltet wurde und erst später nur noch ein toter Schwarzer aufgefunden werden konnte. Ungereimtheiten, schon seinerzeit.

"Es wird ein Sachverhalt beschrieben, der nur schwer nachvollziehbar ist", werden die Magdeburger Richter gerügt. Vielleicht kommen wir der Wahrheit nun etwas näher.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Chip-Fehler

Da haben wir den Salat.
2000 - kein Problem - aber 2010 stürzt alles ab. Konnte man die Uhr nach stellen. Lidl, Post, Bank, Daten wandern über Chips, über die Internet-Wolke in düstere Kanäle. Aber Bankkarten können nicht gelesen werden. Ha! Im Ausland soll das Problem noch länger anhalten. Das es so etwas wie 'Ausland' überhaupt noch gibt. Offene Grenzen, aber der Chip versteht nicht.
Schuld ist ein französischer Chip-Hersteller. Ach so! Und der gibt keinen Kommentar. Haben wir geahnt. Wie Vattenfall, Lidl, die russische Regierung oder Parteifreunde Müller oder Bögner (so heißen sie in Köln). Kein Kommentar.
Banken bieten bereits kostenloses Bargeld an. Das kann doch nur ein Chip-Fehler sein. Wem bieten die Banken Geld an? Wer bietet den Banken Geld an, Geldspritzen, Stützungskäufe, Milliardenabsicherungen? Wir, deren Chip jetzt nichts mehr versteht.
Es lebe die Wirtschaft, Prost!

Stattblatt

und schon wieder ein alternatives Blatt. Wollen Blogger denn alle Journalisten arbeitslos machen?
Wollen sie die Printmedien zum Teufel schicken?
Wo sitzt der Teufel?
Er sitzt im Detail. Und das hängt im Netz.